Ist Hoffnung die
gefährlichste Droge des Geistes?
„Die Hoffnung
stirbt zuletzt“ und wenn wir Hoffnung benutzen, um weiter zu gehen, um über
schwierige Situationen hinauszuwachsen, um Herausforderungen zu bestehen, dann
ist Hoffnung das Benzin, das unser Motor braucht, um zu laufen.
Hoffnung kann
aber auch eine sehr dunkle Seite haben, eine zerstörerische Kraft sein. Dann
nämlich wenn wir sie benutzen, um dem hier und jetzt zu entrinnen, um nicht zu
akzeptieren, was ist. Wir projizieren dann einen Idealzustand in die Zukunft
und hoffen auf Änderung, auf Besserung und lehnen die Gegenwart vollumfänglich
ab.
Wir warten – auf
die Gehaltserhöhung, auf den besseren Job, auf den Lottogewinn, auf den
Traumpartner, auf Verhaltensänderungen oder Einsicht beim Gegenüber, auf
Weihnachten auf besseres Wetter.... die Liste ist beliebig fortzusetzen.
Eckart Tolle
beschreibt dieses Warten so:
„Warten ist ein
Geisteszustand. Grundsätzlich bedeutet es, dass du die Zukunft willst; du
willst nicht die Gegenwart. Du willst nicht das, was du hast, du willst das,
was du nicht hast. Mit jeder Art von Warten schaffst du unbewusst einen inneren
Konflikt zwischen deinem Hier und Jetzt, wo du nicht sein willst, und der
projizierten Zukunft, wo du sein willst. Das reduziert die Qualität deines
Lebens gewaltig, weil du die Gegenwart verlierst.“
Wenn wir Hoffnung
dazu benutzen, unser Dasein abzulehnen, das „Jetzt“ zu negieren und alle unsere
Wünsche in eine „bessere“ Zukunft zu projizieren, dann wird Hoffnung zu einer
gefährlichen Droge und der Kater ist quasi vorprogrammiert, dann nämlich, wenn
die Hoffnung täglich aufs neue enttäuscht wird, weil weder der Traummann vor
der Tür steht, noch der Chef endlich das Gehalt aufbessert.
Hoffnung in ihrer
reinen Form gehört zum Vertrauen. Vertrauen, auf das eigene Leben, Vertrauen
auf den Weg den man geht, Vertrauen, dass alles, was man braucht, immer da ist.
Vertrauen, dass Leben nur im Jetzt stattfindet. Hoffnung, die mit Erwartung
verknüpft wird, steht schon auf dem schmalen Grad zur dunklen Seite. Im Wort
Erwartung ist schon das Wort „warten“ enthalten. Warten negiert das Jetzt und
somit das Leben.
Wenn ich mich
jetzt fokussiere und tue, was getan werden muss, im Moment bin und ohne zu
wissen, ob meine Aktion erfolgreich verlaufen wird, das annehme, was ist, dann
ist die Hoffnung in ihrer reinen Form mein Motor. Ohne zu wissen, was wird,
aber in dem Vertrauen zu sein, dass das was ich jetzt lebe, jetzt richtig ist.
In dieser Form ist Hoffnung ein Segen, frei von Erwartung und Warten, verankert
in einem Urvertrauen in das Leben.
Erlösung kommt
nicht über die Erfüllung unserer Wünsche, Erlösung findet im Moment statt. Und
den Moment kann ich nur leben, wenn ich aufhöre, mein Glück in die Zukunft zu
projizieren.
(c) Britta Goetz - Tiphareth Tarot & Astro
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